Algorithmen unserer Zeit – „Willkommen im Qualityland!“
28. Januar 2018
Lesezeit: 5 Minuten

Schon jetzt ist es so, dass Programme auf vielen Online-Plattformen, allen voran Facebook und Instagram, bestimmen, was uns in unseren persönlichen Newsfeeds und Co angezeigt wird. Auch Google und Amazon reihen Suchergebnisse nicht wahllos, das ist bekannt. Ein so genannter Algorithmus berechnet anhand von umfangreichen Datenmengen was für uns relevant ist, das heißt, uns auch angezeigt wird, und was nicht.
Im Moment sind solche Algorithmen natürlich „nur“ im Internet anwendbar und werden dafür benutzt um uns hochwertigen Content bzw. bestmögliche Ergebnisse anzuzeigen. Nun fragt man sich aber: Woher wissen Algorithmen was für uns wichtig ist und was nicht? Und wie werden sich diese Programme in Zukunft weiterentwickeln?
Diese Fragen behandelt auch das Buch „Qualityland“ von Marc-Uwe Kling und geht dabei noch einen Schritt weiter. Der Autor zeigt uns in seinem Roman nämlich eine futuristische Welt, in der unser gesamtes Leben durch Algorithmen optimiert wird. Das Programm „QualityPartner“ wählt den besten Partner für uns aus. Über „TheShop“ bekommt man Produkte mittels Drohnen zugeschickt, ganz ohne sie bestellen zu müssen, denn das System weiß, was man will. Die grundlegendsten Entscheidungen werden in Qualityland von Programmen und Algorithmen getroffen. Satire oder gar nicht mehr weit hergeholt?
Algorithmus – Was ist das überhaupt?
Ein Algorithmus ist ein mathematisches Modell, das auf Basis vorhandener Daten ein Problem lösen soll. „Bei den großen Internetkonzernen sind Algorithmen quasi der „Codex, der bestimmt, was geschieht und was nicht!“, sagt Hendrik Speck, Professor für digitale Medien an der FH Kaiserslautern.
Drei Beispiele für den Einsatz von Algorithmen
Der Newsfeed-Algorithmus von Facebook bestimmt, welche Inhalte in unserem Feed angezeigt werden und welche nicht. Das Ziel ist, dem privaten User immer die für ihn relevantesten Nachrichten bzw. Beiträge anzuzeigen. Da es auf Facebook mittlerweile Unmengen an Inhalten gibt, filtert der Algorithmus für uns quasi vor. Dabei bewertet das Programm jeden Beitrag für jeden Nutzer anhand von gewissen Kriterien und Faktoren und entscheidet dann ob und wem der Beitrag ausgespielt wird. Ausführlicher gehen wir auf dieses Thema übrigens in unserem Beitrag zu „Content ist King!“ ein.
Die große und stetig steigende Anzahl an täglichen Posts auf Instagram machte den Einsatz eines Algorithmus auch auf diesem Medium unumgänglich. Im Gegensatz zum Facebook-Algorithmus aber dient dieser derzeit ausschließlich einer neuen Sortierung der Beiträge. Das Programm schließt hier keinen Post komplett vom Feed aus. Es zeigt die Beiträge in der Reihenfolge an, in der es die meisten Interaktionen (Likes und Kommentare) durch den Nutzer hervorzurufen meint. Es orientiert sich dabei an Relevanzfaktoren wie z.B. der Häufigkeit der Interaktion mit einem Account, kürzlich gelikte Posts oder Eingaben in der Suchfunktion. Ziel ist auch hier dem Nutzer den relevantesten Content zu bieten und so auch unter anderem die Verweildauer auf der Plattform zu erhöhen.
- Amazon
Der Verkaufsrang ist der wichtigste Einflussfaktor auf den Absatz eines Produktes beim Verkauf auf der Plattform Amazon. Hier gilt das gleiche Erfolgsrezept wie bei Google: Wer vorne steht, gewinnt! Kaum ein Nutzer klickt sich durch die zahlreichen Seiten, die eine Suchanfrage auf Amazon ausspuckt.
Ziel der Plattform ist natürlich dem Nutzer möglichst genau die für ihn besten Vorschläge an Produkten anzuzeigen und so in weiterer Folge möglichst viele Verkäufe zu erzielen. Der Rankingalgorithmus von Amazon legt dabei den Verkaufsrang der einzelnen Produkte bei Suchanfragen fest. Hierbei werden zunächst aus allen Produkten diejenigen ausgewählt, die einen inhaltlichen Bezug zur Suchanfrage zeigen. Die gefilterten Produkte werden dann nach Kaufwahrscheinlichkeit sortiert und dem Kunden angezeigt. Zur Bestimmung der Kaufwahrscheinlichkeit nutzt der Algorithmus Performance- und Relevanzwerte.
Wie werden sich die Algorithmen in Zukunft weiterentwickeln? Wie sehr werden sie in unser Leben eingreifen?
Nicht nur Facebook, Instagram und Amazon sind mit Algorithmen hinterlegt. Dating- Bewertungs- und Reiseportale sind so gestaltet, dass sie auf uns optimierte Inhalte zeigen.
Netflix schlägt uns neue Serien vor, Zalando weiß welche Kleidungsstücke die richtigen für uns sind. Checkfelix und Holidaycheck bestimmen unser nächstes Urlaubsziel.
Aber zeigen uns Algorithmen tatsächlich immer nur die Inhalte, die uns tatsächlich interessieren? Inwieweit sind die Systeme manipulierbar? Vielleicht wird uns etwas so oft gezeigt, dass wir selbst der Meinung sind, dass uns das interessiert oder, dass wir das unbedingt haben wollen bzw. brauchen.
Vor allem wenn man sich regelmäßig mit den großen Social Media Plattformen beschäftigt, schadet es nicht, sich genau darüber seine Gedanken zu machen. Bücher wie „Qualityland“ oder Serien wie „Black Mirror“ auf Netflix (darüber haben wir schon hier berichtet) zeigen zwar Zukunftsszenarien, diese scheinen aber gar nicht mehr so abwegig bzw. weit weg. Beschäftigt man sich etwas näher damit, kann man ein gutes Gespür bekommen, wo es in Zukunft, vor allem im Bereich Online Marketing, hingehen könnte.
Buchempfehlung:
Qualityland – Marc-Uwe Kling
Klappentext:
Es spielt in naher Zukunft. In der Zukunft läuft alles rund: Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. QualityPartner weiß, wer am besten zu einem passt. Das selbstfahrende Auto weiß, wo man hinwill. Und wer bei TheShop angemeldet ist, bekommt alle Produkte, die er haben will, zugeschickt, ganz ohne sie bestellen zu müssen, denn das System weiß, was man will. Superpraktisch! Kein Mensch ist mehr gezwungen, schwierige Entscheidungen zu treffen — denn in QualityLand lautet die Antwort auf alle Fragen: OK. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum trifft er dann auf Drohnen, die an Flugangst leiden, oder auf Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller?
ISBN-13: 978-3550050237 bzw. 978-3550050152*
*Achtung! Das Buch ist in zwei Versionen erhältlich (dunkel und hell). Die eigentlichen Kapitel sind in beiden Ausgaben identisch, dazwischen befinden sich aber Empfehlungen, Nachrichten und Werbung, die voneinander abweichen.


Quellenangaben:
"Hallo, ich bin Martina Eggenfellner, Gründerin und Geschäftsführerin von "umundauf.at", einer Social Media Agentur mit über 13 Jahren Erfahrung im Bereich Social Media Performance Marketing. Es ist meine Leidenschaft, mein umfassendes Fachwissen in Workshops und Schulungen weiterzugeben und so meine KundInnen auf ihrem Weg zu mehr Erfolg in den sozialen Medien zu unterstützen."
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